„Potsdam und der 20. Juli 1944“

Vorbemerkung: ich habe kein „freies“ Foto zur Ausstellung gefunden, deshalb mein eigenes von der Löwenvilla benutzt. Hier fanden u.a. Treffen vor dem Attentat auf Hitler statt, die Bombe wurde ein paar Tage hier versteckt und außerdem fanden Dreharbeiten zum Film „Walküre“ mit Tom Cruise statt. 

Aber nun zur Ausstellung „Potsdam und der 20. Juli 1944“. 

Ich wollte mir schon lange die Ausstellung ansehen, die während der Corona-Zeit geschlossen war. Nun habe ich also einen neuen Anlauf genommen, der fast wieder zum Scheitern verurteilt wurde. Leider gibt es am Gebäude keinen Hinweis auf die Ausstellung und ich wurde in die Dortustraße geschickt. Wie auch andere Interessenten, wie mir stolz mitgeteilt wurde. Da aber mein Handy etwas anderes anzeigte, blieb ich vor dem Gebäude stehen und kam auch dank einer ankommenden Mitarbeiterin hinein. An der Information erklärte man mir den Weg und so stand ich kurz danach vor einer kleinen Ausstellung, die viele Fotos zeigte und meine Neugier auf mehr Informationen weckte. 

Zum Glück habe ich antiquarisch ein Buch zu dem Thema gekauft, das ich nun gleich lesen werde. Hier die bibliographischen Angaben „Ines Reich – Potsdam und der 20. Juli 1944“. Rombach Verlag, 1994. Das Thema werde ich wohl später noch einmal behandeln, aber zurück zur Ausstellung. 

Die Informationsausstellung erinnert an den Widerstand der Offiziere des 20. Juli 1944, deren Biografien verschiedene Anknüpfungspunkte zu Potsdam aufweisen. Einer der Beteiligten war Henning von Tresckow, Wehrmachtsoffizier und Mitverschwörer, der 1917 als Fahnenjunker in das 1. Regiment zu Fuß in Potsdam eintrat und später mit Fürsprache Hindenburgs in das berühmte Infanterie-Regiment 9 aufgenommen wurde. Von Tresckow war einer der ersten, der die Praktiken von Wehrmacht, SS und SD insbesondere in den besetzten Gebieten verurteilte. 

Seit 1990 gibt es die Henning-von-Tresckow-Straße die sich in der Innenstadt von Potsdam befindet. Sie beginnt am Lustgarten, verläuft südlich parallel der Breiten Straße – am Brandenburgischen Polizeipräsidium und Innenministerium vorbei, die findet man auch die kleine Ausstellung. 

 

Die Fotos habe ich in der Ausstellung gemacht und sie sind nur ein kleiner Ausschnitt. 

Öffnungszeiten:
MO – FR 9 – 16 Uhr
Eintritt: frei (Besucher melden sich bitte an der Pforte des MIL)

Adresse: 
Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung
Henning-von-Tresckow-Straße 2-8
14467 Potsdam

Deutschland

 

Übrigens – nur 3 Minuten Fußweg entfernt, findet man die Baustelle der Garnisonkirche. 

Und noch eine Ergänzung: die Löwenvilla hat natürlich auch etwas mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 zu tun. Auf dem Blog gibt es mehrere Beiträge zu der Villa, die inzwischen verkauft wurde. Wahrscheinlich hat man nur auch keinen Zugang mehr.