Josef Fenneker – Filmplakate im S-Bahnhof Babelsberg

Vor einer Weile habe ich in der Eingangshalle des S-Bahnhofes Babelsberg alte Filmplakate entdeckt und seitdem versucht etwas mehr über den Bahnhof und die Plakate herauszubekommen. 

Der Bahnhof Babelsberg

Der denkmalgeschützte Bahnhof Babelsberg wurde von 1911 bis 1914 errichtet und in den vergangenen Jahren in Teilbereichen saniert. Leider ist er nicht in dem Zustand, den man erwarten kann. Es gibt auch hier Schmierereien, nicht nur außen, auch innen und auf den Fenstern. Damit wirkt der Bahnhof verwahrlost, das ist wirklich sehr schade, denn wenn man die Eingangshalle auf der Höhe des Thalia-Kinos betritt, kann man an den gekachelten Wänden 17 Filmplakate von dem Grafiker und Bühnenbildner Josef Fenneker bewundern.

 

Wer ist Josef Fennecker?

Die Kunstwerke stammen von Josef Fenneker (1895-1956), der zwischen 1918-1924 einer der meist beschäftigten Berliner Plakatgrafiker für den Filmbereich war.

Fenneker wohnte zeitweise auch in Potsdam. Leider ist die Villa abgerissen worden, der Denkmalschutz hat nicht gegriffen hat. Unkenntnis und daraus resultierende Veränderungen in DDR-Zeiten, hatten und haben leider auf verschiedene Villen in Potsdam diese Art von Auswirkungen (aktuelles Beispiel die Villa Hagen). Aber zurück zu den Plakaten, die ich sehr beeindruckend finde. 

Zu einem  Plakat habe ich noch zwei Starpostkarten in meiner privaten Sammlung gefunden. 

 

 

372 Plakate und Entwürfe von Fenneker kann man online in der „Deutsche Kinemathek / Museum für Film und Fernsehen“ sehen. Ich finde es sehr interessant zu sehen wie sich der Stil in der Nazi-Zeit verändert hat. Sie wurden harmloser und weniger expressiv, man kann auch sagen austauschbarer. 

Im Bahnhof werden nicht nur Plakate von deutschen Filmen gezeigt. Hier ein Beispiel aus dem USA. Amerikanische Filme standen auch in Deutschland hoch im Kurs, gerade in der Stummfilmzeit. 

Wer auf den Geschmack gekommen ist, dem empfehle ich einen Bildband aus dem Schüren Verlag. 

Harald Neckelmann
208 Seiten, 240 x 220 mm, 140 farb. Abb.
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34,– €

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ISBN 978-3-7410-0415-5

Achtung des Video hat einen Ton !!!

Ansonsten schaut in Babelsberg vorbei. Ein guter Ausgangspunkt für den Besuch ist das Thalia-Kino gegenüber des S-Bahnhofs Babelsberg. Ich hatte ja noch ein paar Infos zum Bahnhof versprochen, die kommen später. Leider habe ich noch nicht so viel dazu finden können. 

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Kerstin