2017 öffnete das Museum Barberini

Seit 2017 steht auf dem Alten Markt von Potsdam das Museum Barberini, ein privates Museum, dessen Stifter Hasso Plattner ist. Seit rund einen Jahr hängt dort seine private Sammlung, hinzu kommen jährliche Ausstellungen, die Highlights in der deutschen Museumslandschaft sind. Ich habe jede Ausstellung gesehen, natürlich habe ich meine Favoriten, das liegt ja in der Logik der Dinge. Durch Corona gab es Verschiebungen der Ausstellungen, aber trotzdem hat man sein Publikum erreicht. Und das ist groß.

Ich möchte anläßlich des 5jährigen Bestehens des Museums auf die Geschichte des Bauwerkes blicken, den Palast Barberini.

Fotografie von 1907, gescannt von Peter Herrmann/Peter Rogge

Vorbild Italien – Palazzo Barberini

Der 1771/72 errichtete Palast Barberini hat die prächtigste Fassade auf dem Alten Markt. In seiner äußeren Anmutung war der Bau vom Palazzo Barberini in Rom inspiriert. Die Brüder Francesco und Taddeo Barberini, die aus einer angesehenen Florentiner Familie stammten, hatten sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts den römischen Palazzo bauen lassen. Am Bau beteiligt war der Bildhauer und Architekt Gian Lorenzo Bernini.

Der Potsdamer Palast Barberini ist nie eine direkte Kopie gewesen, Georg Christian Unger und Carl von Gontard, die Architekten, zitierten einige Elemente. So entwarfen Gontard und Unger für die Eingangsloggia fünf nebeneinander liegende Rundbögen, im Palazzo Barberini gibt es davon sieben.

1847 bis 1851 wurde das Potsdamer Gebäude um- und ausgebaut. Als Architekt wurde Ludwig Persius engagiert. Es entstanden zwei rückwärtige Seitenflügel, im Vorderhaus entstanden Säle, die u.a. der Gesang-Verein für klassische Musik, die Philharmonische Gesellschaft und der Potsdamer Kunstverein nutzten. Musiker traten im Barberini auf, unter ihnen Clara Schumann und Wilhelm Furtwängler.

1910 eröffnete im Palast Barberini ein Kino, ab 1913 zogen das Standesamt, eine Bücherei, eine Fernsprechzentrale und eine Jugendherberge ein.

1945 wurde der Palast zerstört, die Reste des Barberini trägt man im März 1948 ab. Danach wurde das Grundstück lange als Grünfläche und Parkplatz genutzt, bis im Rahmen der Umgestaltung des Platzes der Plan entstand das Gebäude wieder aufzubauen. Durch Spenden von Hasso Plattner entstand von 2013 bis Ende 2016 eine äußerlich weitgehend am Original orientierte Kopie des Palastes, der nun als Museum genutzt werden würde.

2200 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen auf drei Etagen zur Verfügung, innen sind die einstigen Zwischengeschosse verschwunden.

Auf der Rückseite, im Innenhof steht die Skulptur „Jahrhundertschritt“ von Wolfgang Mattheuer.

Teile der Plattner-Sammlung waren ebenfalls in diesem Museum zu sehen, sie wandern nun ins Minsk. Die ehemalige Gaststätte wird nun zum Museum mit dem Schwerpunkt DDR-Kunst. Die Eröffnung ist für 2022 geplant.

Wollt Ihr mehr zu den Ausstellungen wissen, ich habe dazu einige Beiträge geschrieben.

Zwei Bilder in dem Beitrag sind Pressefotos, die anderen stammen von mir.

Die Postkarte stammt aus einen Wikipedia – Beitrag.