Update – Ergänzungen und Korrektur von Schreibfehlern
Vor fast zwei Jahren (2021) fand eine Prüfung des Daches vom Neuen Palais statt. Ich konnte an einem Pressetermin teilnehmen und habe bisher aber noch nicht darüber geschrieben.
Warum eigentlich nicht? Vor allem, weil es viel geregnet hat und meine Gruppe den größten Teil unter einer großen Plane stand. Aber im Rückblick habe ich doch ein paar interessante Fotos entdeckt, die gut zum Thema „Neues Palais“ passen.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) plant in den nächsten 10 Jahren eine Sanierung, die rund 24 Millionen Euro kosten wird. Zumindest war das die Summe vor Corona und dem Ukraine-Konflikt. Aber warum ist es nötig, soviel Geld in die Hand zunehmen?
Wie bei fast allen Gebäuden, die mehr als 200 Jahre alt sind, bot sich den Fachleuten von der Schlösserstiftung ein „gemischtes“ Bild. Neben der soliden Bauweise, gab es Abschnitte die dringend erneuert werden müssen, wie die 950 Meter Sims aus Naturstein und die Balustrade. Dazu mussten 136 Skulpturen und 64 Puttengruppen abgenommen werden, was sich sehr leicht sagen läßt, aber im wahrsten Sinn des Wortes schwer ist. Denn diese Statuen wiegen Tonnen.
Was passiert, wenn man keine Sanierung startet ?
Das fasste Dirk Dorsemagen, Referatsleiter Hochbau bei der SPSG so zusammen. „Die Durchfeuchtungsschäden sind eine Herausforderung.“ Oberhalb des Gesimses leite der Sandstein Regen- und Schneewasser ins Mauerwerk ab: „Das modert irgendwann.“ Die Dach- und Deckenkonstruktion leide, der Hausschwamm fresse sich weiter durch, die hochwertig ausgestatteten Holzvertäfelung und die Einbauschränke etwa in der Kleiderkammer der Kaiserin würden angegriffen. „Dass das Dach undicht ist, wissen wir schon lange“, sagt Dorsemagen. Bei Schnee laufe Wasser in die Fugen der Kupferdachabdeckung, „aber im Dachraum stehen jetzt mehrere Dutzend Schüsseln, die die Hausmeister entleeren müssen.“ Das Fazit des Experten: „Es ist höchste Zeit, etwas zu tun.“
Aber zurück zum Dach des Nauen Palais. Als es endlich nicht mehr so stark regnete, hatte man einen tollen Blick auf die Statuen, die Gebäude in der Nähe und den Park. Einfach grandios.
Es ist gut, dass dieses Schloss gesichert und saniert wird. Man kann nur hoffen, dass sich der zunehmende Vandalismus in Grenzen hält. Man stelle sich vor, so etwas passiert in Versailles.
Informationen zum Schloss (Quelle SPSG):
Das Neue Palais ist das letzte Schloss, das sich Friedrich der Große in seinem Park errichten ließ. Es wurde von 1763 bis 1769 nach Plänen von Johann Gottfried Büring, Heinrich Ludwig Manger und Carl von Gontard am westlichen Ende der Hauptallee im Park Sanssouci auf Wunsch Friedrich II. errichtet. Das gewaltige Schloss mit hoher Tambour-Kuppel diente Friedrich II. vornehmlich der Repräsentation und als Gästeschloss. Er selbst hat dort so gut wie nie gewohnt. Von den 200 Schlossräumen können etwa 60 besichtigt werden, darunter der Grottensaal, die Marmorgalerie und Gästeappartements. Im Südflügel des Neuen Palais‘ befindet sich das Schlosstheater, das auch heute noch als Spielstätte dient.
Adresse:
Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam
Aktuelle Öffnungszeiten:
Montag | 10:00 – 17:30 |
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Dienstag | geschlossen |
Mittwoch – Sonntag: | 10:00 – 17:30 |