Lit: Potsdam – Von menschlicher Kreativität zum literarischen Algorithmus

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 3 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Die Lit:Potsdam 2021 fand tatsächlich live und in Farbe statt. Das war besonders toll, denn der Slogan „Starke Worte, schöne Orte“ konnte so perfekt umgesetzt werden.

LIT:potsdam – Melanie Raabe – Lesung und Gespräch

03. 06. 2021 um 18:00 Uhr

Melanie Raabe – Kreativität

Lesung und Gespräch im Innenhof der Kleist-Schule

Moderation: Uwe Madel

Sehr gespannt war ich auf die Buchvorstellung mit Melanie Raabe, die im wunderschönen Innenhof der Kleist-Schule aus ihrem ersten Sachbuch „Kreativität“ laß. Sie saß gemeinsam mit Uwe Madel vom RBB auf dem Podium und führte ein kurzweiliges Gespräch zum Thema „Was ist Kreativität ?“

 

Ich habe durch das Gespräche erfahren, dass Melanie Raabe mit ihrer Freundin Laura Kampf den wöchentlichen Podcast „Raabe & Kampf“ rund um das Thema Kreativitä betrieb. Diese Arbeit inspirierte sie 2020  zu ihrem ersten Sachbuch „Kreativität. Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht“.

Dass Melanie Raabe nicht nur ein schriftstellerisches Talent hat, konnte man an diesem Abend in Potsdam erleben. Sie erzählt toll und ist in ihrer Direktheit sehr entwaffnend, das hört man auch in dem Podcast vom WDR.

 

 

Die Lesung aus „Kreativität“ war auch ein Plädoyer für alle, sich und ihre Ideen auszuprobieren. Kreativität steckt in jedem, war ihr Credo.

Ob dies auch bei Daniel Kehlmanns Schreib-Algorithmus, „Control“ genannt, der Fall ist, darf nach den Erlebnissen, die er in seiner Zukunftsrede schildert, bezweifelt werden.

LIT:potsdam – DANIEL KEHLMANN – Zukunftsrede – Vortrag im Innenhof des Museum Barberini

 

Die Veranstaltung aus dem Innenhof des Museum Barberini war ein praktisches Beispiel wie es in Corona-Zeiten zugehen kann. Da Daniel Kehlmann sein Flug aus New York nicht antreten konnte, wurde er live per Video zugeschaltet. Die Entscheidung die Zukunftsrede von Hanns Zischler lesen zu lassen, war sehr gut. Geschildert werden die Versuche des Autors mit Hilfe des Algorithmus „Control“ Literatur zu schaffen. Entstanden sind sehr unterhaltsame Ergebnisse, die aber nur eine Wiedergabe der Inhalte sind, auf die „Control“ in seinem Speicher zurückgreifen konnte. Eine literarische Ebene wurde bei keinem Versuch erreicht.  Die rege Diskussion unter den Zuhörern zeigte, dass Daniel Kehlmann und auch Hanns Zischler einen Nerv getroffen haben. Letzterer ist besonders hervorzuheben, denn seiner Lesung gab er „Control“ fast eine Persönlichkeit, was ja unmöglich ist, denn ein Algorithmus keine. Wobei – obwohl …..man weiß es nicht 🙂

Alles in allem – ein sehr gelungener Abend, der das Motto der Lit: Potsdam perfekt umsetzte.

Die Fotos in diesem Beitrag habe ich zum Teil mit den Handy gemacht. Wegen des Datenschutzes musste ich andere Personen ausschneiden, so dass die die Qualität nicht gut ist. Ich wollte die Bilder aber trotzdem zeigen.

Hier noch die Infos zu den vorgestellten Büchern.

Melanie Raabe: Kreativität: Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht. 

Taschenbuch – Ausgabe

  • Herausgeber : btb Verlag (13. Dezember 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Taschenbuch : 352 Seiten
  • ISBN-10 : 3442771498
  • ISBN-13 : 978-3442771493

Daniel Kehlmann: Mein Algorithmus und Ich: Stuttgarter Zukunftsrede

  • Herausgeber : Klett-Cotta; 2. Druckaufl. 2021 Edition (20. März 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Broschiert : 64 Seiten
  • ISBN-10 : 3608984801
  • ISBN-13 : 978-3608984804

 

Auf dem Podium:

Uwe Madel bekannt aus der Sendung „Täter, Opfer, Polizei“.

Hanns Zischler, Jahrgang 1947, Schriftsteller, Fotograf und Schauspieler.
Seine Forschungsarbeit Kafka geht ins Kino (1996) wurde in viele Sprachen übersetzt und 2017 bei Galiani neu aufgelegt. Bei Galiani erschienen außerdem Der Schmetterlingskoffer (2010, gemeinsam mit Hanna Zeckau), Berlin ist zu groß für Berlin (2013), Die Erkundung Brasiliens (2013, gemeinsam mit Sabine Hackethal und Carsten Eckert), Das Mädchen mit den Orangenpapieren (2014) und 2020 Zischlers erster Roman Der zerrissene Brief.

 

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