Im Jubiläumsjahr der Potsdamer Schlössernacht fand das Event erstmals an zwei Tagen bzw. Nächten statt. Eine gelungene Änderung, denn in den vergangenen Jahren waren die Besucherzahlen zurückgegangen. Ich hatte von Besuchern gehört, dass es ihnen zu teuer und zu voll war. So war es zur Idee gekommen, den Freitag mit einzubeziehen und diesen preiswerter zu machen. Für mich und viele Potsdamer auch die Möglichkeit den Touristen-Bussen zu entgehen.
Entspannte Atmosphäre
Nachdem man den Einlass überstanden hatte (im wahrsten Sinne des Wortes), verteilten sich die Besucher und man konnte wunderbar entspannt durch den Park schlendern oder sich gleich etwas zu Essen und Trinken kaufen.
Da wir uns Karten für die Lesung Stadlober/Nöthen reserviert hatten, schlenderten wir in Richtung Orangerie. Dort war der rechte Teil für geladene Gäste reserviert, gleiches galt auch für den Außenbereich. Auch wenn das heute normal scheint, der Umgangston den „anderen“ Menschen gegenüber war sehr unhöflich und überheblich. Warum eigentlich? Muss das sein ? Ich finde nicht. Hoffentlich gibt es da von Seiten der Veranstaltern eine Auswertung.
Leise Töne, markante Stimmen, spannende Geschichte(n)!
Leisere Töne erklangen an ausgewählten Orten, wie z.B. der Friedenskirche oder der westlichen Pflanzhalle in der Orangerie. In unseren Fall war das der Raffaelsaal. Dort lasen Ulrich Noethen und Robert Stadlober aus dem berühmten Briefwechsel Friedrich des Großen und Voltaire. Es war eine tolle Lesung, die schnell ausverkauft war. Leider blieben die ersten beiden Reihen für Ehrengäste oder Sponsoren leer, peinlich. Man hätte vielleicht kurzfristig andere Besucher hineinlassen können.
Blick in den Raffaelsaal
Schlendern durch den Park von Sanssouci
Nach der tollen Lesung blieb genug Zeit sich im Park treiben zu lassen. Die zunehmende Dunkelheit und die perfekt gesetzten Lichter waren sehr stimmungsvoll und passten zu dieser Sommernacht. Da es diesmal wegen der Trockenheit ein Feuerwerk gab, war das besonders wichtig.
Ab und zu sties man auf Inszenierungen, die auch schöne Fotomotive boten. Hier zum Beispiel die französische Künstlergruppe „Transe Express“.
Königliches Harfenspiel von Simonetta Ginelli im Sizilianischen Garten
Natürlich waren das Schloss von Sanssouci und die große Fontaine ein großer Anziehungspunkt. Wir sind dort nur vorbeigelaufen und haben uns in Richtung Friedenskirche vorgearbeitet. Dort gab es eine Lesung mit Benno Fürmann, die aber ausverkauft war. Also habe ich ein paar Fotos gemacht und stand dann plötzlich vor Benno Fürmann. Ich weiß nicht wer sich mehr erschrocken hat. Ich war jedenfalls so überrascht, dass ich kein Foto gemacht habe 🙂
Aber die Kirche war auch ein tolles Fotomotiv.
Die Friedenskirche bei Nacht
Der Innenhof mit den Arkaden hat es mir besonders angetan. Die überlebensgroße Christusstatue auf dem Brunnen ist eine Kopie des marmornen Originals, das 1821 von Bertel Thorvaldsen geschaffen wurde und in der Kopenhagener Frauenkirche steht. Die altgriechische Umschrift auf dem Brunnenrand besagt: Reinige dich von Sünden und nicht nur dein Antlitz. Ein Arkadengang umschließt den Innenhof. In der Nacht ist es hier besonders geheimnisvoll und mystisch. Je nach Standort konnte man die Licht- und Schattenspiele beobachten.
Mir hat die Schlössernacht „Extravaganza“ sehr gut gefallen. Das Wetter war toll, die Menschen hatten gute Laune und es war nicht so voll. Ein paar Kleinigkeiten könnte man noch verbessern, aber dafür gibt es ja die 21. Schlössernacht im nächsten Jahr. Bereits jetzt kann man Karten dafür kaufen.
Werbung/Danksagung:
Die Karten wurden mir von zur Verfügung gestellt, vielen Dank. Es waren keine Bedingungen an den Besuch geknüpft, der Beitrag spiegelt meine Meinung wieder.
Die Fotos stammen von Andreas Zarbock und Kerstin Zarbock. Möchten Sie diese benutzen, kontaktieren Sie mich. Danke !