Schloß Cecilienhof – letzter Schlossbau der Hohenzollern

Schloss Cecilienhof, ein Gebäudeensemble im englischen Landhausstil, entstand in den Jahren 1913–1917 nach Plänen des Architekten Paul Schultze-Naumburg. Es liegt im nördlichen Teil des Neuen Gartens in Potsdam, unweit vom Ufer des Jungfernsees. Der letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde unter Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie errichtet.

Der mit der Planung und Leitung beauftragte Architekt entwarf nach den Wünschen des Kronprinzenpaares ein Gebäude im Stil englischer Landsitze, inspiriert durch den Cottage-Stil. Backstein und Fachwerkelemente aus dunkler Eiche dominieren die Außenfassaden.

Im August 1917 bezog Kronprinzessin Cecilie ihre bereits fertiggestellten Räume, in denen sie im September ihr sechstes Kind, Prinzessin Cecilie, zur Welt brachte. Am 1. Oktober 1917 war der Schlossneubau endgültig beendet. Nach der Abdankung des Kaisers 1918 erhielten Wilhelm und Cecilie das Schloss 1926 vom Staat als Privateigentum zurück. Bis zu seiner Flucht im Jahre 1945 bewohnte das Kronprinzenpaar Cecilienhof.

Die Potsdamer Konferenz

1945 enteignete die sowjetische Besatzungsmacht die Familie Hohenzollern entschädigungslos. Im Ehrenhof befindet sich heute auf der Rasenfläche ein gut sichtbarer, aus roten Blumen gepflanzter Stern. Sowjetische Soldaten legten ihn erstmals 1945 für die Potsdamer Konferenz an.

Weitere Spuren der sowjetischen Besetzung nach dem Ende des 2. Weltkrieges.

Während der Potsdamer Konferenz wurde die Wohnhalle zum Konferenzsaal umfunktioniert. Der runde Tisch mit einem Durchmesser von 3,05 Metern wurde eigens für die Verhandlung von der Moskauer Möbelfirma Lux hergestellt. An ihm saßen die Staats- und Regierungschefs der alliierten Siegermächte Truman (USA), Churchill beziehungsweise Clement Attlee (Großbritannien), Stalin (UdSSR) und weitere führende Mitglieder der drei Delegationen.

Nach 1945 bis in die Gegenwart

Nach der Konferenz 1945 wurden Schloss und Park erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anfangs nutzte der Demokratische Frauenbund (DFD) das Schloss als ein Schulungszentrum. Im Westflügel wurde 1960 ein Hotel untergebracht, das die Wende überdauerte. Mit Ablauf des Jahres 2013 wurde der Hotelbetrieb eingestellt. Schloss Cecilienhof wurde 1990 als Weltkulturerbe unter den Schutz der UNESCO gestellt und steht unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Aktuell ist das Hotel noch immer geschlossen. Im August 2018 wurden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen.

Das Schloß ist allein wegen seiner Rolle in der deutschen Geschichte ein touristischer Anlaufpunkt in Potsdam. Hinzu kommt seine Lage im Park von Sanssouci, die Nähe zum Jungfernsee. Wunderschön auch der Garten.

Morgens, wenn noch nicht viele Besucher dort sind, ist er eine richtige Oase.

Die folgenden Bilder zeigen den Prinzenhof mit dem ihm vorgelagerten Prinzengarten an der seezugewandten Seite des Schlosses. Er ist durch eine geräumige dreibogige Arkadenhalle zu betreten und von der malerischen Backstein- und Fachwerkarchitektur des Cecilienhofes umrahmt. Eine aufwendige Bepflanzung mit leuchtend bunten Sommerblumen und fantasievoll beschnittenen kleinen Taxusbäumen macht den Hof zu einer romantischen Oase.

Hier findet man die bronzene Skulptur des in sein Spiegelbild verliebten Narziss auf dem Brunnenbecken in der Mitte des Hofes.Die Statue hat eine besondere Geschichte, denn sie ist keinesfalls ein Unikat.

Bildhauer war der Münchner Hubert Netzer (1865-1939), die das Motiv zwei Mal gießen lies. Eine Statue steht vor dem Arkaden- und Laubengang des Bayerischen Nationalmuseums aufstellen. Die zweite erwarb das Kaiserhaus für den Rosengarten der Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921) unweit des Neuen Palais im Park Sanssouci. Hier wurde der Brunnen im Jahre 1904 aufgestellt. 1976 kam der Narziss ins Schloß Cecilienhof.

Adresse

Schloss Cecilienhof
Im Neuen Garten 11
14469 Potsdam