„2,5-Stunden Potsdam Stadtführung durch einstige Sperrgebiete: Schloss Cecilienhof als Austragungsort der Potsdamer Konferenz vom Sommer 1945, das KGB-Geheimdienststädtchen Nr.7, Grenzanlagen und die berüchtigte Spionenbrücke“, so heißt es in der Beschreibung der Tour von Berlins Taiga, an der ich teilgenommen habe. Das passte thematisch gut zu meiner kleinen Reihe über die „Potsdamer Konferenz“ und was damit zusammenhängt. Auch das das „Militärstädtchen 7“ in Potsdam, das von 1945 bis 1994 existierte.
Nach dem Ende der Konferenz beschlagnahmte die „Rote Armee“ unter anderem ein 16 Hektar großes Gebiet zwischen Neuem Garten und Pfingstberg um dort die Deutschlandzentrale der militärischen Spionageabwehr des sowjetischen Geheimdienstes zu errichten. Über 100 Villen und Liegenschaften wurden von der Militäradministration in Deutschland beschlagnahmt, man errichtete 12 Wachtürme und eine meterhohe Mauer mit Stacheldraht. 350 Soldaten des 10. KGB-Wachbataillons waren dafür verantwortlich, dass niemand die „verbotene Stadt“ betreten konnte.
Berühmt berüchtigt war das Haus in der Ulrica Sportivnaja 1 (heute Leistikowstr. 1), denn dort befand sich das Gefängnis der russischen Staatssicherheit. Zunächst wurden dort Deutsche inhaftiert, die wegen ihrer NS-Vergangenheit inhaftiert wurden. Später waren die Dinge nicht mehr so eindeutig, Denunziationen sorgten dafür, dass auch anders denkende Menschen inhaftiert. Aber auch russische Militärangehörige, die fliehen wollten oder gegen Militärgesetze verstießen. Über die Zeit gibt es vor allem Berichte von Betroffenen, Berichte findet man im Internet.
1994 zogen die letzten sowjetischen Truppen ab und die meisten Gebäude wurden an die früheren Besitzer zurückgegeben. Noch vorhanden ist das ehemalige Gefängnis, in dem sich heute eine Gedenkstätte befindet. Hier ein paar Fotos vom Außengelände.
Die Gedenkstätte ist auch der Endpunkt einer Führung von „Berlins Taiga“, an der ich teilnehmen konnte. Rund 2 1/2 Stunden ging es durch einstige Sperrgebiete: Schloss Cecilienhof als Austragungsort der Potsdamer Konferenz vom Sommer 1945, dem KGB-Geheimdienststädtchen Nr.7, Grenzanlagen und der berüchtigte Spionenbrücke.
Mir hat Holgers Tour sehr gut gefallen, wenn Ihr mehr wissen wollt, hier der Link zur Webseite.
Die Adresse der Gedenk- und Begegnungsstätte
Leistikowstraße 1
14469 Potsdam
Tel. +49 (0)331-2011540
Sie ist zur Zeit Freitag bis Sonntag 14-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Offenlegung:
Zur Tour wurde ich eingeladen. Meine Meinung und mein Bericht sind davon unabhängig.
Das Beitragsbild stammt aus einem anderen russischen Lager.
Es gibt neben der wirklich lohnenswerten Führung auch einen „Geschichtslehrpfad“, den man selbständig absolvieren kann. Gleich benachbart nagelneue Stelen, auf denen die Grenzsituation zwischen Glienicker Brücke und Cecielienhof geschildert wird; mit zum Teil bisher unbekannten Vorkommnissen.
Danke für den Hinweis. Ich werde mir den Pfad ansehen. Auch weil ich nach der Tour neugierig geworden bin. Kerstin