Der Pomona-Tempel auf dem Pfingstberg

Die Entstehung des Pomonatempel

Heute ist der Pomonatempel auf dem Pfingstberg ein gewohnter Anblick für die Besucher geworden. Wenn man sich aber umhört, dann wissen viele nicht, dass es sich hier um Friedrich Schinkels erstes realisiertes Bauwerk handelt.

1800/1801 beauftragte der Königliche Hofrat Oesfeld den 19jährigen Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) ein Teepavillon für seine Frau errichten. Die Lage könnte nicht schöner sein. Von dem Berg oder Hügel hat man ein wunderbare Weitsicht auf die Stadt. Hier gab es damals Weinberge und seinen Namen bekam der Gartentempel nach der römischen Fruchtgöttin Pomona.  

Der Berg auf dem der Tempel stand hatte verschiedene Namen, aber schließlich setzte sich der Pfingstberg durch. Auch hier gibt es eine Geschichte, die mit Königin Luise zu tun haben soll, die Pfingsten zu Besuch kam.

 

 

Wie sah der Tempel damals aus ?

Der Tempel bzw. das Dach konnte über eine Treppe auf der Rückseite betreten werden. Auf dem Dach gab es ein blau-weißes Zelt. So saß man geschützt und konnte dieAussicht genießen, denn damals war der Pflanzenwuchs niedrig und man hatte einen guten Blick auf Potsdam. 

 

Blick vom Dach des Tempels

 

Soweit man weiß, standen  auf dem Dach 12 Stühle und ein runder Tisch aus Birkenholz. Dazu kamen 2 weiße Gartenbänke. 

 

Die „Zukunft“ des Tempel

Der kleine Tempel stand den großen Ideen der Königs Friedrich Wilhelm IV. im Wege. Er plante auf dem Pfingstberg ein wunderschönes Schloß, ganz nach italienischem Bild. Bekannt als Romantiker auf den Thron wollte er nur das Beste und Schönste für die Kulturlandschaft Potsdams. Der Pomona-Tempel stand seinen Plänen im Weg, denn eine Sichtachse gehörte natürlich zum Konzept der Architektur.

Der Abriß erfolgte auch deshalb nicht, weil es die politische Entwicklung es nicht erlaubte, dass man kein Geld mehr ausgeben konnte und wurde der Bau unterbrochen. Nach Überwindung der 1848-Revolution ging die Planung weiter, aber dann kam die Krankheit des Königs dazwischen und sein Bruder übernahm die Regentschaft. 

Er suchte eine Lösung, ohne Friedrich Wilhelm IV. und seine Frau Elisabeth zu enttäuschen. Gemeinsam mit Lenné versuchte man ein Ensemble zu schaffen mit dem der Tempel und das Schloß-Fragment zu retten. 

So fand der Schloßbau einen angemessenen Abschluss und das Belvedere auf den Pfingstberg gehörte zur Kulturlandschaft Potsdams (es gab zwei Bauphasen – 1847 – 1852 und 1860 – 1863). 

 

 

Foto von Dr. Bauers

 

Betrieb des Schlosses

Zum Schloß „gehörte“ ab dem 19. Jahrhundert ein Schloßaufseher. Zum Beispiel wohne der Aufseher Lehmann in einer Dienstwohnung, die aus 2 Zimmern, einer Kammer, der Küche, einem Keller mit Falltür und einem Waschraum bestand. Lehmann wohnte hier mit seiner Familie. Zu seinen Aufgaben gehörte auch der  Verkauf von Eintrittskarten und Postkarten. 

Im Römischen Zimmer gab es einen Besucherbereich mit 11 Stühlen. Hier wurden Eintrittskarten und Postkarten verkauft. Eine Besonderheit – es gab einen Stempel mit den aktuellen Datum. 

1943 hies der Aufseher Heinrich Schneider, er wohnte mit Frau und Tochter in den Räumen, die keine Elektrizität hatten. 

 

Geschichte nach dem 2. Weltkrieg

Leider muss ich einen großen Zeitsprung machen, denn die Unterlagen aus der Zeit sind spärlich. Fest steht, dass sowohl Schloss als auch Pomona-Tempel den Krieg unbeschadet überstanden. Es gibt zahlreiche Gerüchte über die Anlage, so soll sie im Sperrgebiet liegen und das betreten war verboten. Das stimmt so nicht, ist aber eine andere Geschichte, die ich im zweiten Teil erzählen möchte. 

 

 

Aktuelle Informationen finden Sie auf der Homepage. 

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