In diesem Jahr habe ich tatsächlich Tickets für diese tolle Veranstaltung ergattern können. Sie war wirklich so schnell ausverkauft, dass man das Zeitfenster nehmen musste, dass angeboten wurde. Mir wäre es früher lieber gewesen, denn so haben wir erst 19.30 Uhr das Schloß im Neuen Garten betreten können, aber die standesgemäße Begrüßung durch den König war perfekt. Wer mehr über den König und das Schloß wissen möchte, ich habe am Ende des Beitrages ein paar Infos zusammengestellt.
Am Eingang bekam man eine Kerze in die Hand gedrückt (sie sah wirklich echt aus) und los ging es. Die Mitarbeiter haben es wirklich toll gemacht, jeder Raum hatte etwas besonderes, Musik und Gesang klang aus den Räumen und dazu das Flackern der Kerzen. Wunderbar.
Ich war sehr gespannt auf den unterirdischen Gang zwischen dem Schloß und der Küche. Dieser Gang ist nur selten geöffnet, also ist das heute wirklich etwas besonderes. Und die Küche ist von außen ein Highlight, denn sie verbirgt sich in einer Tempelruine direkt am am Heiligensee. In den letzten Jahren hat man den Gang freigelegt, die ursprüngliche Küche existiert nicht mehr. Aber der Besucher kann sich trotzdem einen Eindruck von den damaligen Zuständen machen.
Durch den Tunnel haben die Angestellten das Essen transportiert, das sind rund 100 Meter. So gab es keinen Essengeruch im Schloss und falls ein Feuer ausbrechen würde, ist das Marmorpalais geschützt. Und Brände waren damals nicht selten.
Die Gänge sind wirklich eng, man kann sich gut vorstellen, wie die Teller und Schlüsseln balanciert wurden.
Je näher man der Küche kommt, desto spannender wird es. Man hört ein Fauchen und den roten Schein eines Feuers.
Und dann sieht man ihn, den Wächter – einen Drachen. Schlossdrache Johann Ludwig von Fauch liegt in einer kleinen Nische und erschreckt die Besucher. Vor allem natürlich die Kleinen.
In der Nähe steht auch noch etwas Essen, vielleicht um den Drachen zu beruhigen ? Man weiß es nicht …..
Ein paar Geheimnisse sollen bewahrt werden, oder ?
Hier noch ein paar anderen Eindrücke aus den Räumen, die man ansehen konnte.
Im Anschluß an den Spaziergang durch das Schloß, wollten wir uns noch etwas Aufwärmen und Stärken. Das wäre ein perfektes Ende für so einen Abend gewesen, wenn denn die Stände noch offen gewesen wären. Klar, es war sehr kalt, aber gerade deshalb wäre der Glühwein perfekt gewesen.
Und bevor ihr denkt, sie hat immer was zu meckern – nun ja. Es gab um 20.20 kein Essen mehr, obwohl die Veranstaltung ja bis 22.00 stattfand. Vielleicht war es alle ? Leider konnten wir niemanden fragen.
Aber dafür können ja die Veranstalter nichts, ich wollte es einfach nur erwähnen.
Im nächsten Jahr findet das Leuchten wieder statt. Vielleicht schaut Ihr Euch das Spektakel an, es lohnt sich auf jeden Fall.
Das Marmorpalais
Das Palais wurde zwischen 1789 und 1791 von Carl von Gontard als Sommerresidenz für König Friedrich Wilhelm II. am Ufer des Heiligen Sees erbaut. Mit dem Schloss hielt die klassizistische Architektur in Preußen Einzug.
Carl Gotthard Langhans entwarf die Innenausstattung, wie das vollständig boisierte Schlafkabinett des Königs, das ausgefallene Orientalische Kabinett oder den einem antiken Tempel nachempfundenen Konzertsaal. Die Ausstattungstücke wurden vom König selbst oder seiner langjährigen Mätresse Gräfin Lichtenau erworben. Dazu gehören antike Skulpturen, wertvolle Möbel, Gemälde u.a. von Angelika Kauffmann oder speziell für das Haus angefertigte Marmorkamine aus Rom. Des Weiteren besitzt das Marmorpalais die zweitgrößte Wegdwood-Keramik-Sammlung Deutschlands.
1797 begann man mit einer Erweiterung des Schlosses durch den Anbau von Seitenflügeln, die erst Mitte der 1840er Jahre unter Friedrich Wilhelm IV. nach Plänen von Boumann und Hesse vollendet wurden. Die Seitenflügel sind außen mit Marmorsäulen gestützt und mit der Nibelungensage verziert.