Ich möchte Euch heute eine eindrucksvolle Ausstellung im Kunsthaus – MINSK in Potsdam vorstellen.
Im Jahr 1965 tourte der US-Trompeter und Sänger Louis Armstrong durch die DDR. All das geschah lange vor meiner Zeit, aber Louis Armstrong hat mich trotzdem durch meine Kindheit und frühe Jugend begleitet.
Ich habe mich über die Ausstellung mit meiner Mutti unterhalten und gefragt, ob sie mir mehr dazu erzählen kann. Leider hat sie das Konzert nicht sehen können, aber ich habe erfahren, dass sie und mein Vater zu DDR-Zeiten einfach alle Jazz- und Swingplatten gekauft haben, die es in den Geschäften gab. So spielen bei uns zu Hause, Jazz und Swing, Chris Barber und Co. und die Platten von Benny Goodman, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Manfred Krug (eine Auswahl) rauf und runter. Mir hat sich das so sehr eingeprägt, dass ich es total normal fand. Und als ich später auch gern Broadway-Musicals mochte, waren das die „West Side Story“ oder „My Fair Lady“. Gerade Louis Armstrong war ja auch in Musicals zu sehen, die zum Teil nun im Filmmuseum gezeigt werden. Ich habe die Termine am Ende des Beitrags gepostet.
Das sind ein paar Gründe, warum mir die Ausstellung so gut gefallen hat und mich auch emotional abgeholt hat, wie man das heute immer formuliert. Aber genau so soll es ja sein, oder ?
Die Ausstellung ist vom 16.9.2023 – 4.2.2024 auf zwei Etagen des Minsk zu sehen und wurde von Paola Malavassi und Jason Moran kuriert.
Was kann man sehen ? Unter anderem eine rund 20 Minuten lange Pressekonferenz, im ersten Moment fragt man sich – was passiert hier ? Die Übersetzung ist so grausam, wieso sitzen die Personen so eigenartig vor Kamera und Mikro. Aber nach den 20 Minuten weiß man warum, denn alle Beteiligten versuchen die unsichtbaren Klippen und Fallen der Politik zu umschiffen. Man sitzt zwischen allen Stühlen und Louis Armstrong ist ganz darauf bedacht, sich politisch nicht in eine Richtung drängen zu lassen. Hier ist er der Weltstar Satchmo. Einmalig. Man muss sich unbedingt die Zeit für diese Pressekonferenz nehmen.
Neidisch haben mich die Konzertfotos gemacht. Wie toll, wenn man die Gelegenheit hat, so einen historischen Moment zu fotografieren. Dann gibt es noch eine Original-Trompete von Louis Armstrong zu sehen und einen großartigen Vintage Plattenspieler, der einen Konzert-Mitschnitt aus dem Berliner Friedrichstadtpalast abspielt. Das Video steht bei Insta, der Link öffnet sich entsprechend in meinem Account
Ich könnte noch sehr viel mehr über die Ausstellung schreiben, aber macht Euch doch selbst ein Bild. Es gibt noch sehr interessante Installationen, die man mit einem Foto nicht erfassen kann. Der weite Blick aus dem Minsk ist einfach einmalig.
Zur Ausstellung „I’ve Seen theWall. Louis Armstrong auf Tour in der DDR1965“ des Minsk Kunsthauses zeigt das Filmmuseum begleitendesProgramm. Demnächst sind noch folgende Filme im Filmmuseum zu sehen. U.a. Defa-Kurzfilmprogramm und „Paris Blues“ ) mit Paul Newman am 26. November, um 17 und 20 Uhr sowie am 17. Dezember die Filme „Lots Weib“ um 17 Uhr und „High Society“ mit Grace Kelly und Frank Sinatra um 19 Uhr. Filme, die man aus dem TV kennt. Ich bin gespannt wie sie auf der großen Leinwand wirken.
Die Ausstellung im Kunsthaus Minsk ist vom 16.9.2023 – 4.2.2024 zu sehen.
Adresse und Öffnungszeiten:
DAS MINSK KUNSTHAUS IN POTSDAM
MAX-PLANCK-STRASSE 1
14473 POTSDAM
TÄGLICH 10 — 19 UHRDIENSTAG GESCHLOSSEN
Ich würde mich freuen, wenn Euch der Beitrag gefallen hat.
Eure Kerstin
