Der ehemalige Lokomotivbau in Babelsberg

Es gibt nicht mehr viele Spuren aus der DDR-Zeit in Potsdam und wahrscheinlich wird diese auch bald verschwinden. Es gibt große Pläne, das Gelände ist bereits gesichert und man hat mit dem „Aufräumen“ begonnen. Ich poste hier absichtlich Fotos mit dem Zaun, denn natürlich soll man das Gebiet nicht betreten, aber auch so kann man schöne Fotos machen. 

Worum geht es ?

Ich spreche über den VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg. Noch nie gehört, da geht es Euch wie mir. Obwohl ich aus einer Eisenbahnerfamilie stamme, so hat mein Vater hat in Reichsbahnausbesserungswerk in Kirchmöser gearbeitet. Aber das nur nebenbei, zurück nach Babelsberg. 

Das Werk hat eine lange Geschichte, die schließlich 1992 endete. Damals hat die Treuhand den Betrieb geschlossen, obwohl es wohl eine Zukunft hätte geben können. Folgt man der Presse erfährt man von mehreren Interessenten. Bei Wikipedia heißt es ganz lakonisch:  „Der VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (LKM) war ein Hersteller von Lokomotiven in Potsdam-Babelsberg (DDR). Der ehemals Volkseigene Betrieb wurde 1992 geschlossen.
Der LKM ging aus dem Werk der Maschinenbau und Bahnbedarf Aktiengesellschaft, vormals Orenstein & Koppel, Berlin (MBA) hervor. (wikipedia)“ 

Mehr Informationen zur Lokomotivfabrik gibt es auf einer Tafel, die auf dem Gelände steht, das nun ein Gewerbepark. Und dort mittendrin der sogenannte Zirkus, denn das „Gerippe“ sieht tatsächlichwie ein großes Zirkuszelt aus. 

Ich habe gelesen, dass demnächst das Dach geschlossen wird, vielleicht ist es inzwischen schon passiert. 

Wenn Ihr mehr über die Fabrik wissen wollt, es gibt einen schönen Bildband, ein Muss für Lokfans. Hier die Beschreibung vom Bahnbuchshop. (https://bahnbuchshop.de/Lokomotivbau-Karl-Marx-Die-Lokschmiede-der-DDR-in-Babelsberg)

„Potsdam am Rande Berlins mit dem Ortsteil Babelsberg erlangte nicht nur durch sein traditionsreiches Filmstudio „Studio Babelsberg“, sondern auch im Bau von Lokomotiven unter dem Markenzeichen „Lokomotiven aus Babelsberg“ weithin Bekanntheit.
1899 als Zweigwerk der Märkischen Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel (O&K) gegründet, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Teilung Deutschlands unter der Billigung der Sowjetischen Militäradministration daraus ein Volkseigener Betrieb. Übergangsweise als „Lokomotivfabrik Karl-Marx Babelsberg“ geführt, ging 1951 mit der Zusammenführung der Lokomotiv- und Waggonfabriken unter dem Dach der Vereinigung Volkseigener Betriebe des Lokomotiv- und Waggonbaus der DDR (VEB LOWA) daraus der „Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg“ hervor.
Dieses Buch dokumentiert den Wiederaufbau und die frühen Aktivitäten des Volkseigenen Betriebes, dem Bau von Feldlokomotiven und Grubenlokomotiven, feuerlosen Lokomotiven, Schmalspurdampfloks und ähnliches mehr. Ganz im Sinne der vom Zentralkomitee der SED auferlegten Vorgaben zur Planerfüllung, wurden die erzielten Erfolge der Lokomotivbauer gerne gebühren inszeniert und fotografisch begleitet: Unwiederbringliche Momentaufnahmen zeigen die Werktätigen an ihren Arbeitsplätzen im Umgang mit unterschiedlichsten Maschinen und Geräten, an den Drehbänken und Fräsmaschinen, bei der Wasserdruckprobe von Dampfzylindern, genauso wie bei der Lokomotivmontage. Der Blick zurück hinter die Kulissen dieser berühmten Lokschmiede wird von einer gehörigen Portion Zeitkolorit einer vergangenen Epoche bestimmt.“

Ich habe das Buch in der Bibliothek ausgeliehen, aber man kann es auch weiterhin käuflich erwerben. 

Übrigens findet man hier auch die Filmstudios Babelsberg, das für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Allerdings ist manchmal auch eine Tür offen und man kann hinein fotografieren. Ich hatte allerdings kein Glück 🙂