Skulpturen der Galerie Schmalfuß in der Löwenvilla
Die Löwenvilla ist ein geschichtsträchtiger Ort und ein wundervolles Gebäude mit einem schönen Garten. Mit Worten kann man es kaum beschreiben und an einem Sommertag fühlt man sich wie in Italien. Ich werde auf jeden Fall noch etwas zur Villa schreiben, die man eigentlich nicht besichtigen kann. Zum einen steht sie unter Denkmalschutz und zum anderen gibt es dort wohl noch Bewohner. Allerdings bietet sich zur Zeit eine seltene Gelegenheit einen kurzen Blick auf den Garten und ein paar Räume zu werfen, denn die Galerie Schmalfuß aus Berlin stellt dort 40 Skulpturen aus. Vor Mosaiken, Spiegeln, Stuck und Marmor und im großen Garten der Villa präsentiert der Galerist Wolfgang Schmalfuß zeitgenössischen Arbeiten von 13 Künstlern.
Die Skulpturen
Bereits im Eingangsbereich der Villa empfängt den Besucher eine Gruppe von 12 Holzfiguren von Bildhauerin Christiane Erdmann. Mit „Shakespeares Sonette“ hat sie Robert Wilsons Inszenierung der Sonette am Berliner Ensemble nachempfunden.
Die meisten Kunstwerke stehen im Garten, der terrassenförmig angelegt ist. Zu dem Künstlern, die man bewundern kann, gehören zum Beispiel Trak Wendisch, der in Potsdam sehr bekannt. Sein „Seiltänzer“ war anlässlich der Barberini-Ausstellung „Hinter der Maske“ auf allen Plakaten zu sehen. In der Löwenvilla ist Wendisch mit mehreren Arbeiten vertreten. Eine seiner Figuren, eine Frau, hält den Mond in ihren Händen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Figur eines kleinen Jungen aus Aluminium von Peter Simon Mühlhäußer, die aus dem Jahr 2010 stammt. Ihre Platzierung im Garten ist einfach perfekt gelungen.
Ein Blick auf Haus und Garten
Wie schon erwähnt ist die Löwenvilla ein Gesamtkunstwerk. Der Baustil ist eine Mischung aus aus Neobarock und Jugendstil, erbaut 1905, bezog Oberstleutnant Fritz von der Lancken die Villa 1932. Er gehörte später zu den Mitverschwörern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Adolf Hitler verübte. Die Sprengstoffpaket lagerten in der Villa. Zu DDR-Zeiten wurde die Villa als Schule benutzt. Jetzt gehört sie den Erben der früheren Eigentümer und steht zur Vermietung.
Durch den bestehenden Denkmalschutz ist eine Menge Kapital nötig, aber vielleicht gelingt es. Probleme gibt es bei der Wiederherstellung des ursprünglichen Garten. Aber man erkennt noch jetzt die Strukturen und die Anlage. Vielleicht gelingt eine Sicherung der Anlage, die es möglich macht, dort regelmäßig Kunst zu zeigen. Mir würde das gefallen.
Infos
Die Galerie befindet sich in der Potsdamer Löwenvilla, Gregor-Mendel-Straße 26.
Die ausgestellten Skulpturen stehen alle zum Verkauf. Die Preise dafür liegen zwischen 2000 und 78 000 Euro.
Eintritt ist frei.
Vorläufig wird die Ausstellung nur zu ausgewählten Terminen öffnen.