Der Neue Garten in Potsdam bietet viele interessante Bauwerke. Nach meiner Entdeckung der Gotische Bibliothek geht es nun weiter. Ich habe ich mich früh auf den Weg gemacht. Kurz nach der Öffnung des Neuen Gartens ging es los und ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht allein war. Jogger, Radfahrer waren ebenfalls unterwegs.
Die Schloßküche als Tempelruine
Diesmal bin ich kurz vor dem Marmorpalais auf eine Tempelruine gestoßen. Leider konnte ich keine Informationstafel finden, aber natürlich habe ich zu Hause gleich die Infos herausgesucht.
Die historische Schlossküche am Marmorpalais
Tatsächlich handelt es sich um die Schlossküche des Marmorpalais. Denn als Friedrich Wilhelm II. ab 1787 dieses als Sommersitz bauen ließ, war es üblich, die Küchen aus Brand- und Geruchsgründen möglichst weit weg von den Wohnräumen unterzubringen. Damit die Speisen schnell geliefert werden konnten, verband ein Tunnel Küche und Schloss. Verrückt. Ich bin mir sicher, der Tunnel hat nicht nur das gesehen. Laut älterer Zeitungsartikel (2013) muss der Tunnel noch saniert werden, ich weiß nicht, ob das schon erfolgt ist.
Bauherr Friedrich Wilhelm II.
Friedrich Wilhelm II. ließ das Marmorpalais ab 1787 nach Plänen Carl von Gontards im klassizistischen Stil als Sommerresidenz errichten. Zehn Jahre wurden Nord- und Südflügel angebaut. Der König hatte diesen Platz gewählt, weil er weite Sichten in die Havellandschaft bis hin zur Pfaueninsel ermöglicht. Dazu veränderte den Park und die Bauten seines Vorgängers. Eine große Marmorkolonade zwischen Sanssouci und Neuem Palais wurde abgetragen und die Säulen im Marmorpalais verbaut. Man nimmt an, dass auch die Sandsteinsäulen des Küchentempels ursprünglich den Park Sanssouci schmückten. Von 1881 an diente das Palais dem späteren Kaiserpaar Wilhelm (II.) und Auguste Victoria als Wohnsitz; bis zur Fertigstellung des Cecilienhofs 1917 lebte dort Kronprinz Wilhelm mit seiner Familie.
So sieht es heute aus
Der versunkene Tempel liegt direkt am Uferweg des Heiligen See, kurz vor oder nach dem Marmorpalais.
Viel Spaß beim Entdecken wünscht Kerstin