Die Bildergalerie im Park von Sanssouci

Die Bildergalerie im Park von Sanssouci

Im Winter habe ich durch die Fenster der Bildergalerie geschaut und mich gewundert warum hier geschlossen ist. So ein Gebäude und niemand kann hinein. Aber wer weiß, dachte ich dann immer, vielleicht steckt garnicht so viel dahinter. Was für ein Irrtum. Hinter der sonnengelben Fassade verbirgt sich eine wunderbare Sammlung von alten Gemälden, präsentiert in einem riesigen Saal, der beim Betreten wie Gold schimmert. Das lag sicher auch an dem tollen Wetter, denn die großen Fenster ließen trotz der Gardinen viel Helligkeit hinein. Genauso wollte es Friedrich II., Potsdam und Sanssouci waren sein Leben und seine Bühne. Schlösser und Gärten so angelegt, dass er sie jederzeit benutzen konnte. So auch die Galerie, die er täglich besuchte und in der er sich, wie man den Unterlagen entnahm, mindestens eine Stunde zum Betrachten der Bilder aufhielt. Vielleicht wollt Ihr mehr über diesen Ort erfahren, dann lest einfach weiter. Und schaut Euch meine Fotos an, die ein wenig von dem Zauber zeigen.

Inhalt und Geschichte der Sammlung

Die Bildergalerie wurde unter Friedrich II. (dem Großen) in den Jahren 1755–1764 erbaut und ist der älteste erhaltene fürstliche Museumsbau in Deutschland.

Als Sammler bestimmte der Geschmack des Königs den Inhalt der Galerie, das waren anfangs zeitgenössische französische Kunst des Rokoko, nach der Thronbesteigung 1740 legte der König zunehmend Wert auf Bilder der Historienmalerei, die in dieser Zeit in der Hierarchie der Bildgattungen ganz oben standen. Es waren Werke der Hochrenaissance, des Manierismus und des Barock, hauptsächlich italienischer und flämischer Künstler.

 

 

Im Laufe der Jahrhunderte und durch geschichtliche Ereignisse veränderte sich der Bestand an Bilder immer wieder. Bilder wurden geraubt, weitergegeben, kamen nach Kriegen in andere Hände und fanden am Ende wieder nach Potsdam zurück. Geschichte pur. Den letzten großen Einschnitt gab es nach dem Ende es 2. Weltkrieges. Bilder wurden ausgelagert, gestohlen und von den Besatzern konfisziert. Die Sowjetunion gab nicht alle Gemälde zurück. Auch heute werden noch Gemälde wiederentdeckt, die von der Schlösser-Stiftung zurückgekauft werden müssen. Durch den 2 plus 4-Vertrag wurde auch dieses Kapitel der Beutekunst abgeschlossen, wodurch keine gesetzliche Pflicht zur Rückgabe gestohlener Kunst besteht.

Das Gebäude

Das Bauwerk entstand nach genauen Vorgaben Friedrichs des Großen, der ein langgezogenes, eingeschossiges Gebäude mit gelbem Anstrich wünschte. In der Literatur über Sanssouci steht genau beschrieben was die Anlage ausmacht, welche Statuen usw. den Bau schmücken. Bitte lest einfach dort nach, ich möchte nur wiederholen was die Führerin uns gesagt hat, alles ist auf die Bedürfnisse des Königs ausgerichtet, der die Galerie täglich besucht hat. Es gibt kurze Wege, die Lage fügt sich in das Schloss-Ensemble ein und die Kunstwerke stehen im Mittelpunkt. Das alles sieht man beim Betreten des großen Saales.

Der Saal

Auch hier möchte ich keine großen inhaltlichen Ausführungen machen. Es gibt einen  Audioguide und einen großen Plan zur Hängung der Bilder. Damit kann man durch den Saal laufen und sich die Gemälde ansehen. Oder man schließt sich einen Führung an, die viel Hintergrundwissen vermittelt. Zum Bespiel über die prächtige Ausstattung des Saales und den Mamorfußboden der eine eigene Geschichte hat.

 

 

 

 

Die Besichtigung

Die Galerie ist nur von Mai bis Oktober geöffnet, Montag ist geschlossen. Dienstag – Sonntag kann man 10:00 – 17:30 Uhr in die Galerie. Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro, aber es gibt verschiedene Kombinationen (Links am Ende des Beitrages). Wie bereits erwähnt gibt es 

  • Audioguide deutsch
  • Audioguide englisch
  • Kinder-Audioguide deutsch

Das Fotografieren ist mit Fotoerlaubnis möglich, sie kostet 3 Euro. Fotografieren ist nur ohne Blitz und Stativ erlaubt. Und natürlich nur für den privaten Gebrauch (deshalb die geringe Auflösung auf dem Blog). Ein Hinweis von mir, auch fürs Handy muss man die Erlaubnis kaufen. Ehrlich Leute, was ist so schwer daran.

Mehr Informationen zur Galerie

Weitere Informationen findet Ihr auf den Seiten von Potsdam Tourismus und der Stiftung der Schlösser & Gärten Berlin-Brandenburg. 

Ich habe an der Führung „Wandeln in der Galerie des Königs“ teilgenommen, die von der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH angeboten wird. Während eines Spazierganges durch die Gärten von Sanssouci steht Friedrich der Große als Mensch, als Monarch und seine Liebe zur Kunst im Mittelpunkt. Als Höhepunkt steht am Ende die Besichtigung der Bildergalerie. Der Spaziergang startet an der Tourist Information Am Luisenplatz, nur 10 Minuten Fußweg vom Eingang des Schlosses Sanssouci entfernt.

Termine: Mai bis Oktober 2018, jeden Samstag um 11 Uhr

Dauer: ca. 2 Stunden nur Parkspaziergang/ 3 Stunden inkl. Bildergalerie

Treffpunkt: 11 Uhr an der Tourist Information Am Luisenplatz (man kann vor Ort Eintrittskarten kaufen). Preis: 9 Euro nur Parkspaziergang, 15 Euro Parkspaziergang mit Innenbesichtigung Bildergalerie.

Mein Resümee

Obwohl ich inzwischen schon oft durch die Parkanlage gelaufen bin, habe ich viel über die Geschichte der Gärten erfahren. Und was die preußischen Könige zum Bau der vielen Schlösser und Gärten bewog. Die Führung in der Bildergalerie hat mir sehr gefallen, ich mag keine Audioguides und bei einer Führung kann man auf die mitlaufenden Menschen eingehen. Sie beantwortete Fragen, erzählte kleine Anekdoten, hielt sich aber trotzdem an den Zeitplan. Nicht unwichtig für Touristen. In unserer Gruppe waren keine Kinder, so kann ich dazu nichts sagen.

Hier noch zwei Handybilder aus dem kleinen Kabinett am Ende des Saales.

 

 

Die Fotos stammen von mir, nur das erste Bild ist von der Stiftung – siehe unten

Das Beitragsbild – Foto: Hans Bach
© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg