Treffpunkt Glienicker Brücke

Die Glienicker Brücke spielt in der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte eine große Rolle. Schon deshalb sollten sich das geschichtsinteressierte Besucher nicht entgehen lassen. Außerdem ist sie ein toller Fotospot für Filmtouristen und Fotografen, die die besondere Stimmung einfangen möchten. Ich bin im Januar 2019 zum Sonnenaufgang dorthin gefahren. Man kann die Zeiten im Internet erfragen, am Wochenende ist es besonders gut zum Fotografieren. Es sind nur ein paar Jogger und andere Fotografen unterwegs, weil man wirklich schöne Bilder machen kann. Vor Sonnenaufgang ist es fast wie eine blaue Stunde.

Eine halbe Stunde später war es dann soweit. Endlich zeigte sich die Sonne, obwohl man einen wirklichen Sonnenaufgang nur schwer einfangen kann. Ich habe es aus verschiedenen Perspektiven versucht, interessant ist es auf jeden Fall.

Später habe ich die Brücke verlassen und mich an den Bootsanleger gestellt.

Hier die Auffahrt von Potsdam aus.

An der Brücke gibt es verschiedene Schilder, die auf die Geschichte der Brücke hinweisen. Als ich dort war, waren diese zugefroren. Deshalb habe ich hier ein paar Jahreszahlen aufgelistet.

Ein kurzer Abriß der Geschichte

  • 17. Jahrhundert – Bau der ersten Brücke in Holz
  • 1834 – die steinernen Brücke nach den Plänen Schinkels entsteht
  • 1835 – Bau des Rundtempels „Große Neugierde“
  • 1906 – 1907 – Brücke aus Stahl nach den Plänen von Johann Caspar Harkort
  • 1907 – Bau der Kolonnaden
  • 1927 – Buslinie zwischen Berlin und Potsdam über die Brücke
  • 1945 – Zerstörung der Brücke
  • 1949 – Wiedereröffnung als „Brücke der Einheit“
  • 1952 – Sperrung für den normalen Grenzverkehr
  • 1962 – Austausch KGB -Agent gegen CIA-Pilot
  • 1985 – Austausch von 27 Agenten auf der Brücke
  • 1986 – Letzter Austausch von Agenten
  • 1989 – Öffnung der Grenze auf der Brücke
  • 1990 – Abriss der Grenzsicherungsanlagen

Soweit der Schnelldurchlauf. In der Öffentlichkeit stehen neben dem Austausch der Agenten, die Fluchtversuche von DDR-Bürgern. Diese waren zahlenmäßig nicht so hoch, aber spektakulär. Wer sich dafür interessiert, der kann dazu einige interessante Bücher finden.

Bei der Stasi-Behörde gibt es u.a. diese Luftbilder. 

Demnächst werden die Texte der Gedenktafeln erneuert.

Auch der Film bzw. Hollywood interessierte sich für die Geschichten rund um die Brücke. Agenten waren besonders im Kalten Krieg ein beliebtes Thema.

Der letzte Film dieser Art entstand 2015 mit Tom Hanks „Bridge of Spies – Der Unterhändler“. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges erzählt der Thriller von Regisseur Steven Spielberg die Geschichte des Anwalts James Donovan (Tom Hanks) aus Brooklyn, der vom CIA beauftragt wird, die Freilassung eines in der UdSSR verhafteten US-amerikanischen U-2-Piloten zu erwirken. In Anbetracht der neuen EU-Regeln möchte ich keine Bilder zeigen, aber ihr kennt den Film sicher. Die Brücke ist nicht so oft zu sehen.

Infobox

 

Die Glienicker Brücke erreicht man von Potsdam aus mit der Tram 93 ab dem Hauptbahnhof über den Platz der Einheit/Bildungszentrum innerhalb von 15 Minuten. Von der Endstation läuft man dann rund 5 Minuten. Es ist meiner Meinung nach die einfachste Verbindung. So könnte man nach dem Besuch des Museums Barberini auch die Brücke besuchen. Falls man danach eine Pause machen möchte, bietet sich die „Garage du Pont“ an. Ich finde das rundet einen Morgen, Vormittag oder Tag in Potsdam ab.

Probiert es aus. Viel Spaß dabei wünscht Kerstin