Die Schafherde ist wieder unterwegs

Ich hatte nach ihnen gesucht und da war sie: die Schafherde, friedlich auf dem Wiesen des Park Sanssouci grasend.

Zu DDR-Zeiten waren sie ein ganz normaler Anblick, bis weit in die Mitte der 80er-Jahre konnten Besucher des Schlossparkes Sanssouci Schafe in den Parkanlagen weiden sehen. „Da sind richtig große Schafherden durchgegangen“, sagte Sven Hannemann, einer von drei Parkrevierleitern der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG). Dann gab es eine lange Pause und erst 2018 kamen die ersten Schafe zurück.

Sie sind wieder unterwegs

Im Frühjahr 2019 begannen die Tiere ihre „Arbeit“ an den Römischen Bädern, danach ging es langsam durch die Weideflächen des Parks. Die Schafe der Rassen Bentheimer und Pommersche Landschafe werden von Schäfer Olaf Kolecki betreut.

Wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam mitteilte, sei das als Beitrag sowohl zu authentischer Gartendenkmalpflege als auch zum praktischen Naturschutz zu verstehen. Begleitet wird das Projekt durch die Arbeitsgruppen Biodiversitätsforschung und Landschaftsmanagement der Universität Potsdam sowie den Botanischen Garten. Mit einem Monitoring soll festgestellt werden, ob und wie sich die Vegetation der vorgesehenen Flächen, die biologische Vielfalt der Flora und Fauna durch die Beweidung verändert und welche Folgen sie für das Landschaftsbild im Unesco-Welterbepark Sanssouci hat.

Die Flächen werden mit mobilen Zäunen elektronisch gesichert. Besucher werden darauf hingewiesen, die Wiesenflächen nicht zu betreten, die Tiere nicht zu füttern und Hunde an der Leine zu führen.
Die erste Runde ist fast geschafft. Gestartet sind sie an den Römischen Bädern, inzwischen haben sie sich bis zum Rossebrunnen unterhalb von Schloss Sanssouci vorgearbeitet.
Anfang Juli kehren sie nach Angaben der Schlösserstiftung voraussichtlich an die Römischen Bäder zurück und beginnen von vorn. Insgesamt sind für die Beweidung im Park Sanssouci zehn Flächen mit einer Gesamtgröße von fünf Hektar ausgewiesen.
Meine Bilder entstanden am 23. Juni 2019 gegen 7 Uhr morgens.