Foto-Spot: die Kolonie Alexandrowka

Friedrich Wilhelm III. und der russische Zar Alexander I. waren Freunde. Um dieser Freundschaft Ausdruck zu verleihen und den verstorbenen Zar zu ehren, ließ Friedrich 1826 die russische Kolonie Alexandrowka erbauen. Die im russischen Stil erbauten Holzhäuser waren Heimat von russischen Sängern, die nach der Rückkehr aus dem Krieg als Geschenk des Zaren am königlichen Hof blieben. Die Grünanlagen wurden von Peter Joseph Lenné geplant und sollten den Sängern eine besondere Atmosphäre für Musik und Muße bieten. Heute ist das Ensemble Bestandteil des Weltkulturerbes.

Die Blockhäuser auf den insgesamt zwölf Gehöften sind zwar Attrappen, aber dennoch stilecht bis ins Detail. Der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné hat die Siedlung in der Form eines russischen Andreaskreuzes entworfen. Preußische Sparsamkeit hat allerdings die Errichtung der Bauten in original Blockhaus-Bauweise verhindert. Stattdessen sind es die damals in Preußen üblichen Fachwerkbauten, die hier mit dunklen Brettern verkleidet wurden. Jedes Gehöft ist von einem großen Garten umgeben, auf dem reichlich Obst und Gemüse angebaut werden kann. Da die ersten Bewohner allesamt russische Sänger im 1. Garderegiment zu Fuß waren, galt die Siedlung als militärische Anlage und war streng bewacht.

Das Haus Nr. 2 beherbergt ein kleines Museum. Man kann in Küche und Stube schauen und sich ein Bild von den einfachen Lebensverhältnissen der damaligen Zeit machen. Es sind Dokumente ausgestellt, die die engen – auch verwandtschaftlichen – Beziehungen zwischen dem preußischen und dem russischen Herrscherhaus bezeugen.

Wenige Meter weiter, im Haus Nr. 1, befindet sich ein russisches Restaurant. Hier gibt es Pelmeni, Borschtsch, Kwas und all die anderen Spezialitäten, freundlich serviert von echten Russinnen.

Potsdam-Augenblicke aus der Russischen Kolonie Alexandrowka (2017)